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Perspektiven

Fotos: Uli Mayer

Virginia Knoll

Name:Virginia Knoll
Jahrgang:1997
Studienbeginn:2017
Kompetenzen:

Fachhochschulreife, Fachrichtung Sozialwesen

Abschluss:2021
Nach dem Studium:

Seit 2021: Sachbearbeiterin in der Abteilung II „Familie, frühkindliche Bildung“, Bereich Recht & Landesjugendamt im hessischen Ministerium für Soziales und Integration in Wiesbaden. 

Persönliche Erfahrungen mit dem Studium:

Das bin ich:

Mein Name ist Virginia Knoll, ich bin 1997 geboren und komme aus Rotenburg an der Fulda im Landkreis Bad Hersfeld-Rotenburg. 

Was ich bisher gemacht habe:

Nach dem Sozialpraktikum in der 8. Klasse und dem dreiwöchigen Betriebspraktikum in der 9. Klasse in mehreren Kinderkrippen in meinem Heimatort, manifestierte sich mein Berufswunsch in Richtung Kleinkindbetreuung. Nach meinem Realschulabschluss begann ich 2015 mit dem Fachabitur in Richtung Sozialwesen. Das hierzugehörige Jahrespraktikum in der 11. Klasse absolvierte ich in der AWO-Kinderkrippe „Kleine Strandpiraten“ in Rotenburg an der Fulda. Durch einen Austausch im Bekanntenkreis wurde ich auf ein Studium im Bereich der frühkindlichen Bildung aufmerksam. Da es mir zum damaligen Zeitpunkt aufgrund einer chronischen Erkrankung nicht möglich war von zu Hause auszuziehen, informierte ich mich in der Umgebung nach Studiengängen im Bereich der frühkindlichen Bildung und stieß auf den Studiengang „Frühkindliche inklusive Bildung“ an der Hochschule Fulda. Meine Praxisstellen während des Studiums waren die AWO-Kinderkrippe „Kleine Strandpiraten“ und die Vorklasse der „Albert-Schweitzer-Grundschule“ in Rotenburg an der Fulda.

Persönliche Erfahrungen, die ich aufgrund meiner chronischen Erkrankung gemacht habe, haben mich dazu bewegt, mit diesem Studium zu beginnen. Im Alter von vier Jahren war der Besuch der wohnortnahen Kindertageseinrichtung geplant. Die Einrichtung lehnte die Aufnahme mit Hinweis darauf ab, dass der Ablauf in der Einrichtung gestört würde. Nach einer längeren Beantragungsphase wurde ein (Einzel-)Integrationsplatz genehmigt und ich konnte die Einrichtung besuchen. In meiner Erinnerung wurde ich während der Freispielzeit und anderen Aktivitäten ständig von der Kindergruppe durch die sonderpädagogische Betreuungsfachkraft separiert. Die Ansicht der Erzieher*innen der Einrichtung war, dass meine ‚Defizite‘, bedingt durch die langen Krankenhausaufenthalte in den ersten Jahren, nur durch Sonderbehandlung aufgefangen werden könnten. 

Während des Fachabiturs kam ich erstmalig mit dem Begriff ‚Inklusion‘ in Berührung. In Vorbereitung einer Facharbeit stieß ich auf den Inklusionssong von Deutschland (2015) „AndersSein vereint“. Besonders der Refrain brachte für mich damals auf den Punkt, worum es bei Inklusion aus meiner Sicht gehen sollte:

„Wir können voneinander lernen, Wege neu beschreiten 

Unseren Horizont unendlich weiten

Anders ist normal und AndersSein vereint

Wir gehören zusammen und sind nicht allein“ (AndersSein vereint 2015).

Die Vorstellung, dass Kinder, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung, gemeinsam betreut werden und lernen können, war für mich ein neuer Ansatz. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen wollte ich unbedingt wissen, wie inklusive Pädagogik ‚richtig‘ umgesetzt werden kann und entschloss mich daraufhin für das Studium der Frühkindlichen inklusiven Bildung an der Hochschule Fulda zu bewerben. 

Auch während meines Studiums kam ich immer wieder mit dem Thema Inklusion in Berührung. Die Schere zwischen theoretischem Anspruch und praktischer Umsetzung wurde immer wieder deutlich. Dies bestärkte mich in meinem Wunsch dort mitzuarbeiten, wo die Basis auf Landesebene für inklusionsorientierte Bildung und Betreuung gelegt wird. Dieser Wunsch hat sich aufgrund der Arbeitsstelle im hessischen Sozialministerium erfüllt. 

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